Die 8 größten Ernährungsmythen – Hungern und Intermittierendes Fasten (Teil 3).

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Wenn du abnehmen willst, dann musst du halt Hungern. Und intermittierendes Fasten? Das ist die Lösung für alle deine Probleme. Hier sind die 8 größten Ernährungsmythen – Hungern und intermittierendes Fasten (Teil 3).

Wörter: 900 | Geschätzte Lesezeit: 7min.

Gliederung

  • Vorwort Ernährungsmythen – Hungern und Intermittierendes Fasten.
  • Wenn du abnehmen willst, dann musst du Hungern.
  • Du musst Fasten.

Vorwort Ernährungsmythen – Hungern und Intermittierendes Fasten.

Praktizierst du eine der folgenden Ernährungsweisen? Cool! Wenn es für dich funktioniert, dann ist das super. Ich möchte dich mit diesem Beitrag nicht persönlich angreifen. Mein Ziel ist lediglich die aktuelle Wissenschaft mit dem allgemeinen Glauben zu vergleichen, um dir bei deinen Entscheidungen zu helfen.

Ernährung ist nicht schwarz oder weiß. Selten gibt es ein klares richtig, falsch, gesund oder ungesund. Viele Erkenntnisse, die wir lange als richtig geglaubt hatten, werden nun zurückgezogen.

In den Ernährungswissenschaften können wir nur wenig allgemeingültige Ratschläge geben. Zu sagen, dass jeder sich auf eine bestimmte Art und Weise ernähren muss, mag ich stark bezweifeln. Was besser, schlechter, gesünder oder ungesünder ist, ist stets individuell. Wer ist die Person, über die wir sprechen? Was für Ziele hat sie? Was für Einschränkungen bringt sie mit? Wie ist ihr aktueller Lebensstil?

Viel Spaß beim letzten Teil der 8 größten Ernährungsmythen – Hungern und Intermittierendes Fasten. Ich freue mich auf dein Feedback!

7. Wenn du abnehmen willst, dann musst du hungern.

Du möchtest Körpergewicht verlieren? Dann verabschiede dich von allem was gut schmeckt und dir Freude bereitet. Weg mit dem Brot und den Brötchen. Pizza und Pasta sind tabu. Schluss mit dem fettigen Essen. Ab jetzt nur mehr Reis, Brokkoli, Hähnchen und Salat (aber ohne Öl). Am besten gar nichts essen. Denn je mehr du jetzt hungerst, desto schneller nimmst du ab. So oder so ähnlich beginnen viele verzweifelte Leute ihre „Diät“.

Der Ansatz maximal zu hungern, um so schnell wie möglich abzunehmen, ist zum Scheitern verurteilt. Denn dein Körper ist schlau. Er wird dein Vorhaben sabotieren, um dich von deinem Kaloriendefizit abzuhalten. Letztendlich wird er dir Signale senden, dass du mehr Kalorien zuführen und Energie sparen sollst.

Dr. Helen Kollias hat hier den Effekt von Hungern und raschem Gewichtsverlust auf den Hormonhaushalt untersucht. Beides beeinflusst Hormone, die Hunger und Sättigungsgefühle regulieren. Eine Crash Diät kann folgendes bewirken:

  • Dein Körper schüttet mehr Ghrelin aus – ein Hormon, das dich hungrig macht.
  • Leptin, ein Hormon, das dich satt hält, wird unterdrückt.

Somit erlebst du mehr Hunger und fühlst dich weniger satt. Keine gute Kombination, wenn du abnehmen möchtest.

Darüber hinaus wird deine Schilddrüse deinen Stoffwechsel herunterfahren. Eine drastische Kalorienreduktion hat zur Folge, dass deine Schilddrüse weniger T3 ausschüttet (das aktivste Schilddrüsenhormon). Außerdem wird dein Hypothalamus weniger Signale senden, um anabole (aufbauende) Hormone, wie Testosteron, zu produzieren. Diese hormonellen Veränderungen können bei Frauen zusätzlich den Menstruationszyklus beeinflussen.

Mit besonders viel Disziplin und Willensstärke kannst du kurzzeitig kompensieren. Doch bald wird dein Körper seinen Willen durchsetzen. Du wirst müde, antriebslos, schlecht gelaunt und gereizt sein. Es wird nicht lange dauern, bis du nicht mehr Hungern kannst. Der Yo-Yo-Effekt setzt ein.

Du musst nicht hungern, um abzunehmen. Tatsächlich kannst du, wenn du hauptsächlich natürliche und unverarbeitete Lebensmittel isst, genauso viel, wenn nicht sogar mehr essen. Hier kannst du meine 5 simplen Gewohnheiten, um einfach abzunehmen und dein Wohlfühlgewicht für immer zu halten, nachlesen. Hungern zu müssen, um abzunehmen, ist der siebte von den 8 größten Ernährungsmythen – Hungern und Intermittierendes Fasten.

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„Der Ansatz maximal zu hungern, um so schnell wie möglich abzunehmen, ist zum Scheitern verurteilt. Denn dein Körper ist schlau. Er wird dein Vorhaben sabotieren, um dich von deinem Kaloriendefizit abzuhalten.

8. Du musst Fasten. 

Fasten hat gesundheitliche Vorzüge. Diese möchte ich nicht bestreiten. Hier habe ich zwei beschrieben:

  1.  Fasten fördert den Abbau von Körperfett und kann den Gewichtsverlust beschleunigen.
  2. Längere Fasten-Protokolle verbessern die Insulinsensitivität. Insulinsensitivität ist wichtig, um Stoffwechselkrankheiten, wie Diabetes, vorzubeugen und sogar zu heilen.

Allerdings „musst“ du nicht Intermittierendes Fasten betreiben, um Fett zu verbrennen und empfindlicher für Insulin zu sein. Mit einer nährstoffreichen Ernährung, die hauptsächlich aus natürlichen und unverarbeiteten Lebensmitteln besteht, kannst du dies auch erreichen.

Intermittierendes Fasten kann sogar ordentlich schief gehen. Wenn du fastest, aber in deinen Essens-Zeiten hauptsächlich junk food und industriell verarbeitete Produkte isst, dann machst du dir die positiven Effekte von Gewichtsverlust und Insulinsensitivität kaputt.

Darüber hinaus beeinflusst auch Intermittierendes Fasten deinen Hormonhaushalt. Der Einfluss kann sowohl positiv als auch negativ sein:  

  • Hunger- und Sättigungshormone können gestört werden. Wieder kann es dazu kommen, dass du mehr Ghrelin (mehr Hunger) und weniger Leptin („weniger satt“) ausschüttest.
  • Deine Schilddrüse kann in Mitleidenschaft gezogen werden.
  • Bei Frauen kann der Menstruationszyklus beeinflusst werden. Dieser reagiert sehr empfindlich auf weniger Essen und Kalorien.

Du musst nicht fasten, um gesund zu sein und abzunehmen. Das ist der finale der 8 Ernährungsmythen – Hungern und Intermittierendes Fasten.

 

„Allerdings „musst“ du nicht Intermittierendes Fasten betreiben, um Fett zu verbrennen und empfindlicher für Insulin zu sein. Mit einer nährstoffreichen Ernährung, die hauptsächlich aus natürlichen und unverarbeiteten Lebensmitteln besteht, kannst du dies auch erreichen.

Danke für deine Zeit und fürs Lesen. 

Das ist der letzte Teil der 8 größten Ernährungsmythen – Hungern und Intermittierendes Fasten. Pass gerne auf, wenn dir das nächste Mal jemand eine Crash Diät empfiehlt oder dir das neueste Fasten-Protokoll andrehen will. Viel Erfolg!

Wenn du mehr lesen möchtest, dann findest du hier den zweiten Teil der 8 größten Ernährungsmythen – Fruchtzucker, Proteinpulver und abends keine Kohlenhydrate.

Hier ist der ganze Artikel: https://johnfranciskennedy.de/ernaehrungsmythen-fruchtzucker/

Schreibe mir gerne eine Nachricht und hinterlasse mir dein Feedback. Ich freue mich darauf.

Beste Grüße,

John

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„Ernährung ist nicht schwarz oder weiß. Selten gibt es ein klares richtig, falsch, gesund oder ungesund. Viele Erkenntnisse, die wir lange als richtig geglaubt hatten, werden nun zurückgezogen.

– John-Francis Kennedy