8 Warnzeichen von emotionales Essen

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Emotionales Essen ist mehr als eine gewöhnliche Heißhungerattacke. Es ist ein Kompensationsverhalten, das zu Übergewicht, sozialer Isolation, Scham und Schuldgefühle führen kann. Hier sind die 8 Warnzeichen von emotionales Essen und wie du es rechtzeitig bei dir erkennen kannst. Zum Schluss zeige ich dir eine Übung, wie du besser mit emotionales Essen umgehen kannst.

Wörter: 1.000 | Geschätzte Lesezeit: 7min.

Gliederung

  1. Emotionales Essen: Was ist es und kannst du es verhindern?
  2. 8 Warnzeichen von emotionales Essen.
  3. Eine Übung, um aus dem emotionales Essen Teufelskreis auszubrechen.

Emotionales Essen: Was ist es und kannst du es verhindern?

Emotionales Essen ist mehr als eine gewöhnliche Heißhungerattacke. Es ist ein Kompensationsverhalten, das zu Übergewicht, sozialer Isolation, Scham und Schuldgefühle führen kann. Ich spreche dabei aus Erfahrung. So hart es klingt, emotionales Essen ist ein gestörtes Essverhalten.

Beim emotionalen Essen isst du, um mit deinen negativen Emotionen umzugehen. Es entsteht nicht aus Hunger oder dem Bedürfnis deinen Körper mit Nährstoffen zu versorgen. Emotionales Essen hat andere Auslöser.

Oft ist es ein Teufelskreis:

1. Du bist wütend, gestresst, nervös, einsam oder dir ist langweilig.

2. Du überisst dich an ungesunden Lebensmitteln, wie Schokolade, Eis und Pizza.

3. Möglicherweise schämst du dich dafür oder machst dir Vorwürfe.

4. Anschließend bist du noch wütender, gestresster oder nervöser als zuvor.

5. Du schwörst dir, dass dir das nicht nochmal passiert.

6. Der Teufelskreis wiederholt sich.

Emotionales Essen wirst du nicht immer verhindern können. Allerdings kannst du dir über die Warnzeichen bewusst werden und es rechtzeitig bei dir erkennen. Dann kannst du einen Weg finden, um aus diesen Teufelskreis auszubrechen. Hier sind die 8 Warnzeichen von emotionales Essen.

 

„Emotionales Essen ist ein Kompensationsverhalten, das zu Übergewicht, sozialer Isolation, Scham und Schuldgefühle führt.“

8 Warnzeichen von emotionales Essen

Hier sind die 8 Merkmale (Warnzeichen), die emotionales Essen von jeder anderen Heißhungerattacke unterscheiden:

#1. Du willst etwas ganz bestimmtes essen: Gewöhnlicher Hunger ist unspezifisch. Beim emotionalen Essen jedoch, verlangst du etwas ganz Bestimmtes, wie Schokolade, Pizza oder Eis (sogenannte „comfort foods“).

#2. Das Verlangen zu essen kommt plötzlich: Beim emotionalen Essen bekommst du plötzlich – und unabhängig davon, wann du das letzte Mal gegessen hast – das Verlangen zu essen. Außerdem spürst du deinen Hunger im Kopf und nicht im Magen.

#3. Du kannst nicht aufhören: Beim emotionalen Essen hast du Schwierigkeiten zu stoppen, wenn du einmal angefangen hast zu essen. Es ist unkontrolliert und du isst weiter, obwohl du satt oder sogar schon voll bist.

#4. Nach dem essen, fühlst du dich nicht satt: Beim emotionalen Essen verspürst du kein Sättigungsgefühl. Stattdessen schämst du dich oder machst dir Vorwürfe.

#5. Du hast das Verlangen zu essen, nachdem du eine ganz bestimmte Person gesehen oder mit ihr geredet hast: Bestimmte Personen können negative Emotionen, wie Wut, Nervosität, Einsamkeit oder Minderwertigkeit, in uns auslösen. Das kann emotionales Essen triggern.

#6. Das Verlangen zu essen kommt immer zur selben Zeit: Beispielsweise kann eine Routine, wie Kaffee und Kuchen um 16:00 Uhr oder der Gang zum Kühlschrank, nachdem du von der Arbeit kommst, emotionales Essen auslösen.

#7. Du hast immer an einem bestimmten Ort das Verlangen zu essen: Orte, an die wir uns gerne zurückerinnern, wie unser altes Elternhaus oder unsere Lieblingseisdiele aus der Kindheit, können emotionales Essen triggern. Genauso kann die Küche im Büro oder unser Zuhause (Zufluchtsorte) unkontrolliertes Essen auslösen.

#8. Das Verlangen zu essen kommt, wenn du bestimmte Gedanken hast: Das ist wohl DER Auslöser von emotionalem Essen. In den meisten Fällen haben wir zuerst einen Gedanken oder einen Glaubenssatz. Dieser Gedanke wird zu einem Gefühl. Dieses Gefühl kann dann dazu führen, dass wir unkontrolliert essen. Wenn wir beispielsweise denken, dass wir „nicht gut genug sind“, nachdem unser Chef uns kritisiert hat, dann kann das Minderwertigkeitsgefühle, Wut, Nervosität oder Trauer auslösen. Anschließend essen wir unkontrolliert, um mit diesen negativen Emotionen umzugehen.

Anhand dieser Warnzeichen kannst du emotionales Essen erkennen. Das Bewusstsein über diese Merkmale allein, wird dir dabei helfen, anders mit emotionalem Essen umzugehen.

 

 

„Beim emotionalen Essen verlangst du etwas ganz Bestimmtes, sogenannte ‚comfort foods‘, wie Schokolade, Pizza und Eis.“

Eine Übung, um aus dem emotionales Essen Teufelskreis auszubrechen

Du kennst jetzt die 8 Warnzeichen, die emotionales Essen von einer gewöhnlichen Heißhungerattacke unterscheiden. Doch welche Warnzeichen treffen auf dich zu und wie gehst du damit um? Wenn du das Gefühl hast, dass du Schwierigkeiten mit emotionales Essen hast, dann wird dir diese Übung von Ernährungsberaterin Krista Scott-Dixon helfen:

Hol dir einen Zettel und einen Stift. Erinnere dich daran, wann du das letzte Mal unkontrolliert gegessen hast. Zwei meiner spektakulärsten Episoden von emotionales Essen aus Einsamkeit arteten einmal in fast einem ganzen Dutzend Nutellabrote mit jeweils einer ordentlichen Schicht Butter und, wie erst vor kurzem, einem halben Liter Ben & Jerry’s Eis, das ich aufgegessen habe, obwohl mir nach der Hälfte bereits schlecht war, aus. Vielleicht ist es bei dir ja auch gar nicht so lange her, dass du das letzte Mal unkontrolliert gegessen hast. Schreibe deine Antwort auf folgende Fragen auf den Zettel:

Was hast du unmittelbar davor oder einige Stunden vor dem unkontrollierten Verlangen nach Essen gemacht?

An was hast du unmittelbar vorher gedacht?

Was hast du unmittelbar vorher gefühlt?

Mit wem hast du unmittelbar vorher gesprochen oder mit wem warst du unmittelbar vorher zusammen?

Stell dir dieselben 4 Fragen nochmal, wenn du das nächste Mal unkontrolliert isst. Suche anschließend nach den Gemeinsamkeiten dieser zwei Situationen. Die Gemeinsamkeiten sind womöglich deine Auslöser von emotionales Essen.

Das Bewusstsein über den Auslöser ist der erste Schritt zur Veränderung. Wenn du über deine Trigger für emotionales Essen Bescheid weißt, dann kannst du deine Antwort darauf hinterfragen und ändern.

Sei neugierig. Suche nach einer besseren Alternative, um auf diesen Trigger zu reagieren und mit deinen negativen Emotionen umzugehen. Teste deine Alternative. Hier sind zwei Beispiele, wie ich damit umgehe, wenn ich mich rechtzeitig beim emotionalen Essen erwische:

1) Wenn ich das unkontrollierte Verlangen nach Essen habe, dann versuche ich vorher auf einen kurzen Spaziergang zu gehen. Die Bewegung und der Ortswechsel helfen mir dabei, anders über meine Gefühle nachzudenken.

2) Sozialer Kontakt, wie das Treffen mit Freunden, ein kurzes Gespräch mit einem Arbeitskollegen oder ein Telefonat mit meiner Mutter, hilft mir außerdem dabei meine Gefühle nicht mit Essen zu kompensieren.

    Wenn du Schwierigkeiten mit emotionales Essen hast, dann hilft dir möglicherweise auch Bewegung und sozialer Kontakt. „Break the chain“ heißt diese Übung von Ernährungsberaterin Krista Scott Dixon. Hier kannst du die Übung mit all ihren Details nachlesen.

    Viel Erfolg und danke dir für deine Zeit. Schreibe mir gerne eine Nachricht und hinterlasse mir dein Feedback. Ich freue mich darauf.

    Beste Grüße,

    John

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    „Emotionales Essen ist ein Kompensationsverhalten, das zu Übergewicht, sozialer Isolation, Scham und Schuldgefühle führen kann.“

    – John-Francis Kennedy